Harte Schale – weicher Kern
Inhaltsübersicht
Faszination Film
Filme üben auf viele Menschen eine große Faszination aus. Und jeder hat so seine Vorlieben. Auf den ersten Blick dienen sie ganz einfach der Unterhaltung und Entspannung. Aber aus psychologischer Sicht sind sie weit mehr als nur Zerstreuung und Ablenkung vom Alltag:
Sie kompensieren unser Bedürfnis nach Abwechslung, wenn der Alltag stark von Routinen geprägt ist und wenig Spielraum für neue Eindrücke und Erfahrungen läßt. Filme bilden auf gewisse Weise eine Art “Schutzraum”, in dem wir unsere unbefriedigten Sehnsüchte durch eine unterbewußte Identifikation mit der Filmfigur ausleben können. Wir mögen besonders jene Filme, die auf gewisse Weise unserem eigenen Wertesystem entsprechen, es spiegeln oder interpretieren.
Das Western Film-Genre
Die Vorliebe für ein bestimmtes Genre ist kein Zufall – wenn wir möchten, können wir uns das genauer ansehen, um etwas über uns zu erfahren: Betrachten wir hier einmal den Western-Film, der besonders viele Männer anzusprechen scheint, etwas genauer:
Der Western Film-Held
Was ist das für ein Mensch, unser Film-Held, der “lonesome cowboy”? Ihn umgibt etwas Geheimnisvolles. Er sagt nicht viel und wenn er es tut sind seine Worte prägnant und alle anderen lauschen. Seine Sätze haben Gewicht. Man spürt hinter der Härte dennoch untrüglich ein warmes, sensibles Herz. Einer Frau weiß er im Bruchteil von Sekunden mit einem einzigen Blick ein tiefes Gefühl von Geborgenheit und Liebe zu vermitteln. Doch diese Momente hält er rar! So wie auch seine Anwesenheit rar bleibt. Selbst wenn er im Innersten tatsächlich liebt – er überschreitet nie diese unsichtbare Grenze – nämlich jene die ihn all zu verletzlich und abhängig machen könnte. Und so verabschiedet er sich immer wieder “rechtzeitig” auf unbestimmte Zeit aus dem Leben der geliebten Frau, um sich draußen in der Welt Gefahren auszusetzen und zu beweisen.
Was ist das für ein Mensch? Er hat offenbar gelernt, daß Liebe gefährlicher ist als sein Revolver, daß sie ihn völlig entmachten kann und daß er sich in ihr selbst verlieren könnte. Er glaubt, daß er immer auf der Hut sein muß, daß es riskant ist sich zu öffnen, daß er sich schützen muß weil man Menschen nicht wirklich vertrauen kann. Die Liebe der Eltern eines solchen Menschen muß an bestimmte Bedingungen geknüpft gewesen sein! er wurde nicht um seiner selbst geliebt. Also glaubt er sich Zuneigung und Anerkennung immer wieder aufs Neue verdienen zu müssen. Er zahlt dafür einen hohen Preis: Ein Leben in nicht gelebter Liebe, in Rastlosigkeit und endlosem, Energie raubenden Kampf um eine Daseinsberechtigung.
Der moderne Lonesome Cowboy
In unserer heutigen Gesellschaft – weit weg von Utah, Arizona und Wyoming – leben unzählige dieser Männer mitten unter uns. Vielleicht bist du die Partnerin eines solchen Mannes. Oder erkennst du dich beim lesen hier mit einem Schmunzeln im Gesicht selbst wieder?
Möchtest du vielleicht endlich zur Ruhe kommen? Wenn ja, wie kannst du das? Mach dir als erstes bewußt, daß du gegen längst vorüber gezogene Gefahren kämpfst. Hole deine einst abgelehnten – weil als bedrohlich eingestuften – Persönlichkeitsanteile zu dir zurück. Nimm sie an. Stelle dich deiner bisher größten Mutprobe – einer Mutprobe ganz anderer Art:
Lerne, dein Herz zu öffnen und dich verletzlich zu zeigen. Es wird dir eine Welt eröffnen von der du bisher keinen blassen Schimmer hattest. Die Beziehung zu deiner Partnerin wird einen Quantensprung erleben und du wirst die Bedeutung dieser Worte verstehen:
“Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.”
– Antoine de Saint-Exupery –
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