Kind narzisstischer Eltern?

Kind narzisstischer Eltern?

Hast du dir die Frage, ob du das Kind eines narzisstischen Elternteils bist selbst schon mal gestellt?

Vielleicht bist du dir unsicher, ob du unter den Folgen der narzisstischen Verhaltensmuster einer Bezugsperson aus deiner Kindheit leidest.

Dann kann dir dieser Artikel Klarheit bringen. Ich werden dir typische Auffälligkeiten beschreiben, die Kinder von Eltern mit narzisstischen Verhaltensmustern später im Leben besonders oft entwickeln.

>> Mehr Informationen zu Verhaltensweisen narzisstischer Eltern findest du hier: Narzisstische Eltern - 10 Merkmale

Eine gesunde Psyche ist die Grundlage für harmonische zwischenmenschliche Beziehungen und ein erfülltes, glückliches Leben.

Eltern tragen deshalb eine große Verantwortung. Dessen sollten sie sich bewußt sein.

Kind narzisstischer Eltern - wichtige Merkmale

>> Das Kind entwickelt eine starke Polarität in Bezug auf Vertrauen. Es tendiert im späteren Leben dazu, anderen und sich selbst massiv zu mißtrauen. Auf der anderen Seite kann es sich aber auch Fremden gegenüber manchmal zu leichtfertig öffnen. Ursache dafür ist oft das konträre Verhalten eines Elternteils, der sich seinem Kind manchmal überschwänglich liebevoll zuwendet und sich auf der anderen Seite aber oft auch demütigend, unbeherrscht und kalt zeigt. Da das Kind als Verlängerung der eigenen Person und nicht als eigenständiges Wesen wahrgenommen wird, neigt ein narzisstischer Mensch dazu, hohe Erwartungen an sein Kind heranzutragen. Nichterfüllung wird oft verbal oder emotional bestraft.

>> Das Kind narzisstischer Eltern entwickelt eine tiefe Sehnsucht nach Liebe und Nähe, gleichzeitig aber auch große Furcht davor. Das resultiert aus den ambivalenten Erfahrungen, die es in seinen ersten Beziehungen gesammelt hat. Es hat Liebe und Zuneigung bekommen, die aber in der Regel immer an bestimmte Erwartungen geknüpft war.

>> Hypervigilanz  - die extreme Wachsamkeit anderen Menschen gegenüber - ist ein Leitsymptom von Menschen, die durch ein narzisstisches Elternteil bindungstraumatisiert wurden. Diese Daueranspannung ist Folge der damals notwendigen Verhaltensanpassung an die Wechselhaftigkeit der Stimmung der Eltern.

>> Das Kind eines narzisstischen Elternteils wächst aufgrund der großen Angst vor Fehlern, für die es oft bestraft wurde in der Regel zu einem Perfektionisten heran. Das Gefühl nicht gut genug zu sein wird zum dauerhaften Begleiter.

>> Die schlechte Grenzsetzung ist Folge des fehlenden Kontakts zu den eigenen Bedürfnissen, der durch den starken Außenfokus entstanden ist. Ein Elternteil mit narzisstischen Verhaltensmustern verletzt die Grenzen seines Kindes oft, weil er sein Kind nicht als Individuum sieht. Für die Lebensgrundlagen wird von einer narzisstischen Bezugsperson zwar gesorgt, aber emotionale Bedürfnisse bleiben unbefriedigt, sodass sie beim Kind später negativ belegt sind. Sie lösen Schamgefühle aus, weil das Kind für seine emotionalen Bedürfnisse wiederholt abgelehnt oder ignoriert wurde.

>> Aufgrund der emotionalen Achterbahn-Erlebnisse in der Kindheit erwartet ein auf diese Weise bindungstraumatisierter Mensch nach schönen Momenten negative Konsequenzen ("waiting for the other shoe to drop"). Er neigt aufgrund dessen zu Selbstsabotage. D.h. er verursacht unterbewußt durch sein Verhalten Beziehungskrisen.

>> Ein Kind narzisstischer Eltern verstrickt sich oft in toxischen Beziehungen: Die tiefe Sehnsucht danach gesehen zu werden macht es anfällig für Love Bombing. Das mißbräuchliche Verhalten eines Partners wird oft lange Zeit geduldet, denn es entspricht den eigenen stillschweigenden Überzeugungen und fühlt sich vertraut an. Liebe wurde unterbewußt mit Schmerz verknüpft.

>> Es besteht manchmal auch oft ein starker Wille unabhängig zu bleiben. Dieser Drang nach Unabhängigkeit entsteht, weil narzisstische Eltern ihr Kind als eine Art Resource nutzen, um den eigenen Selbstwert zu stabilisieren. So entwickelt sich im Kind ein diffuses Gefühl von anderen in Beziehungen benutzt und ausgenutzt zu werden.

>> Ein Kind narzisstischer Eltern hat auch oft Schwierigkeiten damit, Hilfe in Anspruch zu nehmen und zu empfangen. Die Eltern haben dem Kind gegenüber zum Ausdruck gebracht, dass Liebe und Unterstützung an Bedingungen geknüpft ist.

>> Die Unentschlossenheit zwischen dem Bedürfnis sich mitzuteilen und zu öffnen und dem Wunsch sich zu verstecken und zu verschließen resultiert aus der Erfahrung, dass man manche Gefühle und Gedanken besser für sich behalten sollte, um Strafe zu entgehen. Da ein Kind narzisstischer Eltern später oft Geheimnisse hat fühlt es sich als Erwachsener in Beziehungen weniger mit ihrem Partner verbunden.

>> Da ein Kind narzisstischer Eltern lernen mußte, seine Eltern trotz zugefügter emotionaler Verletzungen zu lieben, entwickelt es oft eine außergewöhnlich hohe Kapazität tiefe Gefühle zu entwickeln.

>> Ein Kind narzisstischer Eltern trägt chronische Schuldgefühle (nicht gut genug / fehlerhaft zu sein) in sich. Es wichtig, dass es später lernt einen konstruktiven Umgang mit Schuldgefühlen zu pflegen. Chronische Schuldgefühle werden mit der Entwicklung von Autoimmun-Erkrankungen in Verbindung gebracht.

>> Im späteren Leben ist das Kind narzißtischer Eltern oft ein harter Arbeiter. Es überschreitet dabei oft seine Grenzen, da es gelernt hat, dass seine Anstrengungen nie reichen und weil es seine eigenen Bedürfnisse so mangelhaft wahrnimmt.

>> Aufgrund der Sehnsucht nach Liebe und der gleichzeitig ausgeprägten Angst davor entwickelt das Kind narzisstischer Eltern oft ein ängstlich vermeidendes Bindungsverhalten. Im starken Verlangen nach Bindung und der gleichzeitigen Angst vor Kontrollverlust liegt eine besondere Tragik, weil das Eine das Andere ausschließt. Es ist ein Kräfte zehrender Kampf darum, endlich irgendwo anzukommen. Unerkannt und unbehandelt führt er oft in die Depression oder in die chronische Krankheit.

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