Triangulation

Triangulation ist oft der unterbewußte Versuch eines Menschen seine innere emotionale Stabilität wiederherzustellen:

Wenn es in einer Beziehung ungelöste Konflikte gibt, wird die Einbeziehung einer dritten Person dazu benutzt, um unangenehme Gefühle loszuwerden.

Die Spannungen in der Beziehung können durch Triangulation verlagert werden. Im Kern geht es aber weiterhin um das Thema des Paares.

Die dritte Person (die Affäre) profitiert aus der Triangulation, weil er/sie sich (zunächst) als überlegene(r) Retter(in) wahrnehmen kann.

Triangulation nimmt in toxischen Beziehungen ein krankes Ausmaß an.

Wenn Cluster B – Betroffene eine Beziehung mit co-abhängigen Bindungstypen eingehen, neigen sie dazu sich gegenseitig Schmerz zuzufügen.

Ihnen fehlen die Fähigkeiten, zwischenmenschliche Probleme konstruktiv zu lösen und deshalb greifen sie auf diese destruktive Art der Kommunikation zurück.

In Beziehungen mit einem Machtgefälle wird Triangulation vom Partner, der in der Beziehung die Oberhand hat benutzt, um in seinem Gegenüber emotionale Reaktionen auszulösen oder um eine Trennung zu provozieren.

Kennzeichen dieser besonders pathologischen Form der Triangulation:

> Die Beteiligten wechseln oft ihre jeweilige Rolle (Täter / Opfer / Retter).

> Alle Beteiligten sehen sich selbst als Opfer und neigen zu Schwarz-Weiß-Denken und Projektion.

> Die Beteiligten werben um romantische Emotionen, um einen Gewinn daraus zu ziehen.

Bindungstraumatisierte Menschen finden in sich selbst oft nicht die nötigen Ressourcen, um destruktive Beziehungen zu beenden.

Im Gegenteil – sie erliegen ihrem Suchtpotenzial  durch die Wirkung der intermittierenden Verstärkung.

Sie werden durch ähnliche Bindungsverletzungen zusammengeschmiedet. Und die missbräuchliche Art des Umgangs miteinander fühlt sich vertraut an.

Triangulation & Betrug

Triangulation und Betrug sind in dysfunktionalen Beziehungen Signale, die ausgesendet werden, um eine Hierarchie abzusichern und Macht über den Partner auszuüben.

Während die einen ihre Beziehung über die Anwendung der Triangulation zementieren wollen, dient sie den anderen dazu sie zu zerstören.

Aber es geht meist nicht um die externe dritte Person, die involviert ist. Ganz oft ist Rache die Hauptmotivation.

Triangulation führt oft über lange Zeit nicht zur Auflösung der Beziehung, weil die Dynamik einen häufigen Wechsel der Rollen bewirkt.

Das fremd gehen stärkt auf eine krankhafte Art und Weise die emotionale Abhängigkeit voneinander und die Beziehung lebt vom Schmerz, weil Liebe unterbewusst mit Leid verbunden wird.

Beide Partner fühlen sich erst dann lebendig, wenn sie sich gegenseitig wehtun und mindestens ein Partner benutzt dritte Personen als eine Art Selbstmedikation, um sich emotional zu stabilisieren und um den eigenen Wert zu untermauern.

Wenn die kindlichen Wunden zweier Menschen miteinander in Resonanz gehen, dann provoziert das oft die gegenseitige Ablehnung und Zerstörung.

Triangulation und Betrug sind der Beweis für einen durch Trauma zugrunde gerichteten Charakter eines Kindes, das unterbewußt die Entscheidung getroffen hat zum Täter zu werden. Hinter dieser Entscheidung liegen sehr tief verankerte Schamgefühle und nicht verarbeitete Bindungsverletzungen.

Triangulation & Kontrolle

Triangulation ist in toxischen Beziehungen ein Kontrollinstrument, das von impulsiven, oft trotzig wirkenden Menschen benutzt wird, um den primären Partner auf Abstand zu halten, um ihn eifersüchtig zu machen, ihn herabzusetzen, zu verletzen und um das bestehende Machtgefälle zu festigen.

Pathologische Narzissten nutzen in einer fortgeschrittenen Phase der Beziehung (Bargaining Phase) Triangulation aber auch dafür, den Partner endgültig loszuwerden. Sie versuchen ihn über immer offensichtlicher werdenden Betrug dazu zu nötigen, die Beziehung zu beenden.

Triangulation & Narzissmus

Über Triangulation externalisiert der pathologische Narzisst seine Aggressionen und negativen Emotionen, die ihn oft überwältigen. Es geht ihm dabei um kurzfristige Befriedigung.

Durch seine Unfähigkeit zu echter Empathie fällt es ihm nicht schwer die Konsequenzen komplett auszublenden. Allerdings ist er später nicht selten schockiert über die Folgen seines missbräuchlichen Verhaltens, weil er sie nicht überblicken konnte.

Triangulation führt in narzisstischen Beziehungen besonders dann zur Eskalation, wenn sich alle Beteiligten emotional unreif verhalten, was meist der Fall ist.

Triangulation & Trotz

Trotzreaktionen sind bei pathologischen Narzissten ein Leitsymptom, da ihr emotionaler Reifungsprozess in einem frühkindlichen Entwicklungsstadium zum Erliegen gekommen ist.

Jede wahrgenommene Forderung bzw. Erwartung seitens des Partners   kann Trotz provozieren.

Auch die Artikulation von Bedürfnissen des Partners werden als Provokation interpretiert. Ein ausgesprochener Wunsch, ein Traum oder eine Beobachtung können ausreichen, um Widerspruch und Abwehr zu auszulösen, weil sie das aus ihrer fragilen Balance bringt und die Überlegenheit in Frage stellt.

Dazu kommt, dass Erwartungen in dysfunktionalen Beziehungen oft generell nicht klar formuliert werden, sodass Missverständnisse entstehen. Sie schweben unausgesprochen in der Luft.

Menschen mit Cluster B Symptomen reagieren sehr empfindlich auf (echte oder angenommene) Wünsche. Noch heftiger fallen ihre Reaktionen aber auf ausgesprochene Erwartungen aus, weil sie sie als Kritik werten.

Erwartungen erzeugen narzisstische Verletzungen:

Während Forderungen als Bedrohung der Unabhängigkeit gesehen werden ziehen Erwartungen die Überlegenheit in Zweifel.

Ein pathologischer Narzisst wird sich auch dann weigern zu tun, was sein Partner von ihm erwartet, wenn er es prinzipiell gern tun würde, denn es widerspricht seiner Grundeinstellung:

“Ich habe es nicht nötig die Forderungen oder Erwartungen anderer zu erfüllen.”

Aus dieser Einstellung resultiert sein zutiefst passiv aggressives, vermeidendes, manipulatives Verhalten in privaten Beziehungen. Triangulation ist also auch eine Art Angst- und Abwehrreaktion auf angenommene Erwartungen des primären Partners.

Das Betrügen hat also auch ganz klar schizoide Züge – denn es ist von der grundsätzlichen Vermeidung getrieben, bestimmten Erwartungen des Partners zu entsprechen.

Je vehementer der Partner seine Forderungen stellt, desto mehr fühlt sich der pathologische Narzisst bedrängt:

Erwartungen verursachen narzisstische Verletzungen, sodass die Angst, dass es letztlich zur narzisstischen Kränkung kommt wächst.

Da er weiss, dass die Wahrscheinlichkeit steigt, dass seinPartner irgendwann aufgibt hat er gute Gründe dafür selbst die Trennung zu forcieren.

Von seinem Partner bekommt er immer weniger das, was er will (eine “tote” Mutter) und möchte nur noch in Ruhe gelassen werden, damit er eigenen Zielen und Impulsen nachgehen kann.

Für einen Menschen mit einer pathologisch narzisstischen Psyche sollte ein Partner abrufbar sein, wenn er ihn braucht. Mit anderen worten: Er möchte ihn kontrollieren und nach Bedarf “ein und aus schalten” können.

Wenn du als Partner eigene Ambitionen und Vorstellungen entwickelst wirst du für ihn zur Bedrohung. Also muss er dich loswerden.

Er weiß, dass er dich enttäuscht und dass du ihn irgendwann verlassen wirst, was ihn narzisstisch kränken würde.

Betrug und Triangulation sind für den pathologischen Narzissten also Werkzeuge, um sein falsches Selbst vor dem Kollaps zu schützen:

Er kommt damit seiner tief vergrabenen größten Angst zuvor – der Angst verlassen zu werden.

Mehr dazu: Narzisstischer Missbrauch

Wenn du Unterstützung brauchst begleite ich dich gern bei der Lösung deiner Traumata. Vielleicht hilft dir auch schon eine Einschätzung deiner Situation. Dann buche gern ein Gespräch mit mir.

Das Buch ist auch im tredition SHOP erhältlich (lieferbar)

Buch kaufen